1984 mit eingerüstetem Turm, Foto: SLUB Dresden, Deutsche Fotothek
DDR-Zeit
1949 entsteht im Rittergutsschloss, dem ehemaligen Herrensitz, eine Zentralschule. In ihr startet am 01. September 1950 der Unterricht für Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 8 aus den Gemeinden Kühnitzsch, Körlitz und Dornreichenbach. Mit „hellen und freundlichen Klassenzimmern, reichem Lehrmaterial“, dem angrenzenden Schulgarten und dem nahegelegenen Sportplatz kann den Schülern eine ebenbürtige Bildung, wie denen der Stadt ermöglicht werden.
Der Zahn der Zeit verschont auch das Kühnitzscher Schloss nicht und es werden Reparaturarbeiten am Dach nötig. Die Gemeinde reagiert daraufhin und lässt 1952 das Dach des Turmes für 14.320 DM ausbessern. Dabei treten am 26. Oktober bei der Öffnung des Turmkopfes zwei Urkunden von 1842, zwei Urkunden von 1879 und 1906, eine Silbermark und ein Zehnpfennigstück von 1900 zu Tage.
Ab 1984 wird die Kühnitzscher Schule „Teiloberschule“ der Polytechnischen Oberschule Falkenhain.
Unter Fördermitteln können 1991 bis '94 noch einmal umfangreiche Bau- und Instandsetzungsarbeiten am Gebäude vorgenommen werden. Dazu gehören der Einbau einer modernen Heizung, einer neuen Brandschutzanlage, neuer baustil- und denkmalgerechter Fenster, die Sanierung des Dachstuhls und die Erneuerung der Sanitäranlagen. Im Außenbereich wird der Schulhof gepflastert und kinder- und umweltfreundlich gestaltet, darüber hinaus wird in neue Spielgeräte investiert. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich dabei auf 1.316.673 DM. Der Kindergarten Kühnitzsch/ Körlitz zieht am 01.11.1995 in das frisch sanierte Schlosse ein. Es befinden sich neben diesem außerdem eine Wohnung und ab 1997 die Förderschule im Gebäude.
Im Dornröschenschlaf
Das Schloss mit seiner Kindertagesstätte und dem Museum verbleibt nicht länger in kommunalem Besitz und wird 2005 durch Bürgermeister Gerd Härtel (CDU) zur Zwangsversteigerung freigegeben.
Bis 2008 wird das Museum im Dachgeschoss vom Heimat- und Schulverein geräumt und in der Alten Brennerei untergebracht. Neuer Schlossherr wird 2005 der bayrische Diplomlandwirt und Bauunternehmer Rudolf Schartl, der das Schloss zu einer Pension ausbauen will.
Ein Plan wird nicht umgesetzt und nach längerem Leerstand kommt es am 26.03.2013 schließlich erneut zur Zwangsversteigerung. Der Verkaufswert liegt laut Angaben des Amtsgerichts nun bei 220.000 €. Neuer Schlossherr wird erneut Rudolf Schartl. Das Schloss verbleibt bis 2015 in seinen Händen bevor es durch Privatverkauf den Besitzer wechselt.
Im Juni 2019